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Interview Alexander Irrgang

Am 3. Juni ist für Alexander Irrgang Premiere am Boulevardtheater Dresden mit dem Musical BAROCK ME – Gräfin Cosel.

Alexander wird dort in der Rolle des Frieder seine ganz persönliche Premiere feiern.

LEIDENSCHAFT MUSICAL hat sich mit Alexander Irrgang zu einem Interview verabredet und uns einige spannende Sachen verraten.

Hallo Alexander, schön Dich zu sehen und das Du so kurz vor Deiner Premiere in Dresden die Zeit gefunden hast, uns für unsere Leser einige Fragen zu beantworten.
Alexander, du hast eine Ausbildung zum Ensemble-/Chorleiter gemacht, bevor Du ein Musicalstudium aufgenommen hast.
War das von Anfang an so geplant? War es Dein Berufsziel, als Musicaldarsteller auf der Bühne zu stehen, oder ist dieser Plan erst in Deiner Ausbildungszeit entstanden?

Zu der Ausbildung bin ich tatsächlich durch meinen damaligen Gesangslehrer Nico Müller gekommen. Wir haben uns bei einem Workshop kennengelernt und da empfahl er mir, dass ich mich bewerben sollte. Von der Möglichkeit zu studieren habe ich auch erst da erfahren. Die Ausbildung sollte ja eher als Vorbereitung für die Aufnahmeprüfungen gelten. Das war auch wirklich super, weil man in der Ausbildung dann das erste Mal schauen konnte, wie es denn ist, wenn man in einer künstlerischen Richtung ausgebildet wird. Und es war wirklich wundervoll. Die Zeit in Sulzbach-Rosenberg gehört jetzt noch zu den schönsten und reichsten Erfahrungen in meinem Leben! Das kann ich wirklich nur jedem/jeder empfehlen. Und danach stand für mich fest, dass ich das Studium wagen möchte.

Hast Du Dich schon in Deiner Kindheit für Musicals interessiert?

Ich habe damals mit meiner Schwester den Soundtrack von HIGH SCHOOL Musical rauf und runter gesungen, sehr zum Leidwesen unserer Mutter. Generell hatte Disney den größten Einfluss auf meine musikalischen Vorlieben.

Das erste richtige Bühnenmusical, was ich kennen und lieben gelernt habe, war WICKED.

Was war das erste Musical, was Du gesehen hast, und hat dies vielleicht sogar Deinen Berufswunsch, selber auf der Bühne zu stehen, ausgelöst?

Das erste Musical, was ich live gesehen habe, war IN DEN HEIGHTS im Theater Hagen. Aber da war ich schon in der Ausbildung in Sulzbach-Rosenberg.

Du hast in Deiner Ausbildungs- und Studiumszeit bereits einige Engagements gehabt. U. a. bei der Musical-Gala 2018 u. a. als Molly in GHOST und Molina in KUSS DER SPINNENFRAU, als Guillamar aus „KING ARTHUR RECOMPOSED und als Romeo und Edmund in der Schauspielcollage WILLST DU SCHON GEHEN? Das waren alles unterschiedliche Charaktere. Wie waren diese Produktionen für Dich? Welche Rolle hat Dir davon am besten Gefallen und was meinst Du, welche dieser Charaktere am ehesten dem Charakter von Alexander entspricht?

Die Produktionen waren allesamt sehr lehrreich. Es ist wirklich interessant, mit jeder Produktion zu merken, wie unterschiedlich Regisseur:innen arbeiten. Das war besonders bei KING ARTHUR RECOMPOSED Intensiv, da es drei Menschen in der Regie gab, mit sehr unterschiedlichen Arbeitsweisen.

Mir hat Molly sehr gefallen, da ich großen Gefallen an Frauenrollen finde. Mir gefällt die Fragilität, die bei Männerrollen häufig zu kurz kommt (nach, meiner Empfindung).


Welche Musikrichtung bevorzugst Du privat?

Ich selber höre gern Pop-Musik wie z. B. Olivia Rodrigo oder Joshua Basset. Mein Herz schlägt

allerdings auch für das Chanson und die österreichischen Liedermacher:innen Ina Regen und

Johannes Astecker. Generell ist mir der Inhalt der Texte sehr wichtig und dass ich mich damit

identifizieren kann.

Hast Du ein oder mehrere Lieblingsmusicals, die Du vielleicht auch schon mehr als einmal gesehen hast?

GHOST - Nachricht von Sam! Der Score ist grandios und so gefühlsgeladen. Ich hatte großes

Glück, dass ich die Inszenierung in Berlin mit Willemijn Verkaik sehen konnte.


Gibt es eine oder mehrere Wunschrollen, die auf Deiner „To Do“ Liste ganz oben stehen?

Ich persönlich würde sehr gern in einer genderbent Version von "GHOST" Molly spielen wollen.

Wie gesagt liebe ich weibliche Rollen und die emotionale Bandbreite, die man mit ihnen spielen und erfahren darf.

Hast Du ein Vorbild unter den Kollegen, der/die Dich inspiriert?

Ich habe mich lange Zeit an Jeremy Jordan orientiert. Mittlerweile versuche ich aber wirklich meine

eigene Stimme zu finden. Denn ich finde, die Charakteristika der eigenen Stimme machen einen wiedererkennbar und nicht das Imitieren von anderen Sänger:innen.


Spielst Du selbst auch ein Instrument?

Ich spiele ein wenig Klavier. Mit Betonung auf "ein wenig". Ich habe mich aber auch irgendwann ein bisschen mit der Ukulele vertraut gemacht. Sie ist einfach so ein niedliches und leichtes Instrument. Das macht jedes Mal wieder Spaß.

Gibt es etwas, was Du gerne können würdest, aber bisher noch nicht umsetzen konntest?

Ich möchte sehr gern einen eigenen Chansonabend organisieren. Mit schon existierenden Liedern, aber auch mit eigenen. Ich finde das Genre so spannend und man kann sich als Künstler bei einem

Soloabend richtig ausleben.

Ab Anfang Juni wirst Du in Dresden in der Rolle des Frieder in dem Musical BAROCK ME - GRÄFIN COSEL auf der Bühne stehen. Kannst Du unseren Lesern etwas über diese Rolle erzählen und ob Dich an diesem Charakter etwas besonders reizt oder vielleicht vor besondere Herausforderungen stellt?

Frieder ist Teil einer Schausstellergruppe die in Dresden ein Stück am Hofe über August, den Starken und die Gräfin von Cosel aufführen möchte. Frieder ist ein sehr aufgeweckter junger Mann, der seinen Job mit absoluter Hingabe ausführt. Ihm ist dabei sehr wichtig, dass sich jeder in der

Schaustellergruppe wohlfühlt. Ich kann mich definitiv damit identifizieren, dass man sich für die anderen Leute verantwortlich fühlt. Manchmal vielleicht sogar über Grenze hinaus, dass man sich

dadurch selbst etwas vernachlässigt. Ansonsten finde ich mich in dieser doch leicht jugendlichen

Naivität auch wieder, die er ebenfalls ausstrahlt. Das hält frisch und unternehmungslustig.

Wie viel Alexander Irrgang steckt in Frieder?

Wir beide haben einen starken Wunsch nach Zugehörigkeit in einer Gruppe und sorgen uns um die Leute in unserem Umfeld. Unsere Zungen sind auch gerne mal schneller als Kopf. Das bringt uns manchmal Lacher ein, aber auch die ein oder andere unangenehme Situation.


Lieber Alexander, vielen Dank für Deine ausführlichen und spannenden Antworten. Wir wünschen Dir für Deine Premiere am Freitag am Boulevard Theater Dresden TOI TOI TOI und jede Menge Spaß. Wir freuen uns, Dich bald auch auf anderen Bühne wieder zu treffen und spielen zu sehen.

Interview Alexander Irrgang

© Leidenschaft Musical - Ines Marquardt & Ramona Weiss

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